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von Dr. Gundi Schickle-Reim, Medizinaldirektorin, Referat 25 – Ärztliche Angelegenheiten und Medizinprodukte
Der Ausbruch von SARS-CoV-2 Ende 2019 und die weltweite Ausbreitung der Krankheit führte zu massiven Umwälzungen im öffentlichen Leben. So Mitte März 2020 der Lockdown: Schließung von öffentlichen und privaten Einrichtungen, Absperren von Gebieten bis hin zu ganzen Ländern sowie Stillstand des öffentlichen Lebens. Freiheiten werden beschränkt, Handlungen untersagt und Maßnahmen ergriffen, die die Ausbreitung begrenzen können. Der Flugverkehr wird eingestellt, die Wirtschaft liegt darnieder und plötzlich werden Berufe systemrelevant, die bislang wenig Beachtung geschenkt bekamen. Anders als in früheren Krisen hat in der Corona-Krise die Gesundheit oberste Priorität.
Wir haben uns für die Menschen entschieden und alles andere hinten angestellt.
Der Lockdown hat uns alle kalt erwischt: Termine wurden abgesagt, Telefon- und Videokonferenzen stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Das Internet wurde zum Lernort, zum digitalen Klassenzimmer und Arbeiten im Home-Office für viele von uns zur Selbstverständlichkeit. Improvisation war angesagt, Arbeiten zwischen Küche und Schreibtisch, Doppelbelastungen, Kinderbetreuung und Homeschooling, Jonglieren mit dem Faktor Zeit.
Es war ein Arbeiten am Limit in den Behörden, im medizinischen und im Pflegebereich sowie in Berufen, die zuvor niemand als systemrelevant angesehen hat.
Die Regierungspräsidien als höhere Gesundheitsbehörden sind wichtige Schnittstellen zum öffentlichen Gesundheitsdienst. Durch die langjährige gute Vernetzung mit den Gesundheitsämtern war und ist das Regierungspräsidium Tübingen fest mit im Boot bei der Bewältigung der Krise und Unterstützung der Gesundheitsämter.
Die ergriffenen Maßnahmen und der medizinische Fortschritt halfen, die Erkrankungszahlen und Todesfälle zu senken, aber das Entscheidende war die Veränderung im Sozialverhalten.
Durch die erzwungene soziale Distanz haben wir neue und andere Menschen kennengelernt, neue Kontakte mit Arbeitskollegen aus anderen Arbeitsgebieten geknüpft, alte Freundschaften aufleben lassen, Familien und Nachbarn sind zusammengerückt. Dies bietet doch eine Chance zur Neuordnung des Systems und vielleicht eine Neuerfindung der Zukunft, wer weiß?
Vielleicht erhöht die Krise die Wertschätzung der Dinge, die wir bisher schon geschafft haben und zeigt, dass wir auch bedrohliche Situationen sehr gut gemeinsam überwinden können und sie uns zu mehr Gelassenheit verhelfen. Danach kann man abschließend auch wieder besser die Ärmel hochkrempeln – gesunder Optimismus!
Solidarität erweist sich als unverzichtbar und ist eine bleibende allseitige Verpflichtung – wir sind alle für alle verantwortlich.
Inhalte: Kolleginnen und Kollegen der Abteilung 2 – Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen – des Regierungspräsidiums Tübingen
Konzeption und Gestaltung: Jasson Schuler, Silvia Langer (Koordinierungs- und Pressestelle)
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