Abteilungspräsident Marcel Zembrot zum Wechsel der Mobilitätszentrale BW vom Regierungspräsidium Tübingen an das Verkehrsministerium Baden-Württemberg am 01. Januar 2022
In den 17 Jahren am Regierungspräsidium Tübingen konnten wir viele herausragende Projekte umsetzen.
Mit dem landesweiten Radverkehrs-Infrastruktur-System (RadVIS) unterstützt das Land Kreise und Kommunen bei der Konzeption und Dokumentation ihrer Radnetze. Damit treibt die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg durch vereinfachte Radverkehrsplanung die Verkehrswende im Land voran.
Das Land hat mit dem RadNETZ BW bereits ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen zwischen Mittel- und Oberzentren umgesetzt, das durch die Radverkehrsnetze der Kreise, Städte und Gemeinden ergänzt wird. Mit RadVIS BW schafft das Land derzeit die Grundlage, um diese Netze auch digital in einheitlicher Form zu dokumentieren und weiterzuentwickeln. Erstmals wird dadurch der Verlauf aller Radverkehrsnetze in Baden-Württemberg in einem System ersichtlich.
Nach der Darstellung des RadNETZ in RadVIS folgen in weiteren Arbeitsschritten die Integration der wegweisenden Beschilderung, der kommunalen Radverkehrsnetze, der touristischen Routen sowie alle vorhandenen Radverkehrsinfrastrukturdaten.
Zusätzlich stellt RadVIS den Verantwortlichen für den Radverkehr Werkzeuge zur Dokumentation und Planung zur Verfügung. Künftig wird das System mit zusätzlichen Datenbeständen wie z.B. dem täglichen Verkehrsaufkommen oder digitalen Geländemodellen ergänzt."
Im vergangenen Jahr wurde RadVIS gemeinsam mit Anwenderinnen und Anwendern konzipiert, am 1.1.2021 fiel dann der Startschuss für die Entwicklung. Derzeit wird in einem ersten Schritt das landesweite RadNETZ mit seinem aktuellen Verlauf visualisiert."
Die Kommunen haben seit dem 01.11.2021 die Möglichkeit RadVIS zu nutzen. Voraussetzung hierfür ist ein Service BW Konto und eine Registrierung in RadVIS.
Die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg arbeitet nachhaltig. Mit RadVIS als Grundlage werden weitere Projekte entwickelt. Derzeit wird eine Meldeplattform konzipiert, in der Radfahrende Mängel der Beschilderung zurückmelden können. Später wird das System um Meldemöglichkeiten für Infrastrukturmängel oder gute Beispiele ergänzt.
RadVIS wird weiterhin bestehende Radnetz-Datenbanken von Kreisen und Kommunen zusammenführen und seinerseits Daten für weitere Nutzungen wie z.B. durch Radroutenplaner, Ingenieurbüros, Vereine und Verbände sowie die Öffentlichkeit bereitstellen.
Das Baustellen- und Ereignismanagementsystem BEMaS schafft eine einheitliche und digitale Verfahrensweise für die Beantragung und Erteilung verkehrsrechtlicher Anordnungen Baden-Württemberg.
Mit dem Baustelleninformations- und -koordinierungssystem 2 (BIS 2) betreibt die Mobilitätszentrale BW bereits seit 2020 ein System zur widerspruchsfreien Planung und Koordinierung von Baustellen sowie zur Information der Öffentlichkeit.
Durch umfangreiche Neuerungen wird das BIS 2 zu einem landesweiten Baustellen- und Ereignismanagementsystem (BEMaS) weiterentwickelt und wird so die Grundlage eines effizienten Managements im öffentlichen Straßenraum schaffen.
Durch die Ausweitung der Daten auf alle planbaren Ereignisse, die eine unmittelbare Auswirkung auf den Straßenverkehrsfluss haben, gibt BEMaS die Möglichkeit einer umfassenden Verarbeitung von Daten. Verkehrsdaten können erfasst und analysiert werden, so dass eine Verkehrsprognose und Verkehrssteuerung möglich wird.
Mit BEMaS ist nur noch ein einziges Tool für die Planung, Beantragung und Genehmigung von Maßnahmen für alle Behörden Baden-Württemberg nötig.
Nach der Entwicklung wird den Landkreisen, Städten und Gemeinden die webbasierte Nutzung von BEMaS kostenfrei und barrierefrei zur Verfügung gestellt.
Das ausgefeilte Slot- und Umleitungsmanagement im System ermöglicht es,
Die Prognosefunktion der geplanten Ereignisse und ihren Auswirkungen auf den Verkehrsablauf wird ein weiteres Feature von BEMaS sein.
Antragstellende sollen über einen einheitlichen Online-Vorgang ihren Antrag auf Erteilung einer verkehrsrechtlichen Anordnung über Service-BW stellen können, Straßenverkehrs- und -baubehörden die Prüfung und Anhörung durchführen und die Anordnung digital bereitstellen können.
Die Nutzerinnen und Nutzer können somit in einem einzigen System alle Schritte einer verkehrsrechtlichen Anordnung von der Antragstellung über die Beteiligung betroffener Stellen bis zur Ausstellung der Anordnung einschließlich der Gebührenfestsetzung durchlaufen.
Anträge auf Papier oder Fax gehören der Vergangenheit an:
Ein Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Verwaltung!
Inhalte: Kolleginnen und Kollegen der Abteilung 9 – Mobilitätszentrale BW – des Regierungspräsidiums Tübingen
Konzeption und Gestaltung: Benedikt Matt, Silvia Langer (Koordinierungs- und Pressestelle)
Audio: Alexander Dreidt und Özlem Engin, Mobilitätszentrale BW
Bildnachweis: Regierungspräsidium Tübingen, soweit im Bild nicht anders ausgewiesen.
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