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Abteilung 3 - Den Ländlichen Raum nachhaltig entwickeln

Abteilung 3 - Den Ländlichen Raum nachhaltig entwickeln

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Den Ländlichen Raum nachhaltig entwickeln

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Eine nachhaltige Entwicklung des Ländlichen Raums bedeutet, diesen als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum für die hier wohnenden Menschen attraktiv zu halten und gleichzeitig seine Natur und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Auch für uns ist es wichtig, in einer gesunden Umwelt zu leben. Das merken wir nicht nur beim erholsamen Ausflug in die Natur. Nur in einem funktionierenden Ökosystem können wir saubere Luft atmen, sauberes Wasser trinken und gesunde Lebensmittel ernten. Eine stabile Umwelt ist nicht nur auf ein stabiles Klima angewiesen, sondern auch auf eine große biologische Vielfalt.

Mit rund 54 Prozent der Fläche des Regierungsbezirks Tübingen bietet die landwirtschaftlich genutzte Fläche ein erhebliches Potential zur Steigerung der Biodiversität. Die Bereitschaft und das Engagement die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen zu fördern ist unter Landwirten groß. Denn auch die landwirtschaftliche Produktion lebt von der Vielfalt, von gesunden Bodenorganismen, von natürlichen Nützlingspopulationen und von den vielen summenden und brummenden kleinen Helfern, die die Feldfrüchte bestäuben. Aber unsere Landschaft ist eine Kulturlandschaft und somit ein Spiegelbild der jeweiligen Landnutzung. Die Bewirtschaftung passt sich den jeweils herrschenden Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Anforderungen an.


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Inhalte: Kolleginnen und Kollegen der Abteilungen des Regierungspräsidiums Tübingen

Konzeption und Gestaltung: Silvia Langer (Koordinierungs- und Pressestelle) und Susanne Eißler (Referat 11 – Organisation, Information und Kommunikation)

Filmsequenzen: Hannah Weniger, Abteilung 3

Fotocredits: Regierungspräsidium Tübingen, soweit im Bild nicht anders ausgewiesen.
  • Bild Milchtrocknungsanlage: ©Biopulver GmbH
  • Bild: Fertigungsanlage: ©Visualpower-stock.adobe.com
  • Bild Ammertal: ©Wolfgang Kreisz, Tübingen
  • Bild Blumenwiese, gelbe Blüten: ©Norbert Langer, Gengenbach
Weitere Bilder in der Themenübersicht:
  • Vernetzung: © esoxx-stock.adobe.com
  • Metall-Gliederketten: © Laroslav_Neliubov-stock.adobe.com
  • Klassenzimmer. © Dmitry_Vereshchagin-stock.adobe.com
  • Luftbild Bodensee: © Gerhard Plessing Flug und Bild

Impressum
Regierungspräsidium Tübingen Pressestelle
Konrad-Adenauer-Straße 20
72072 Tübingen
Pressestelle: 07071 757-3005
Zentrale: 07071 757-0
07071 757-3190 V.i.S.d.P:
Pressesprecher Dirk Abel

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Einbau des Trocknungsturms (Bildquelle: Biopulver GmbH)     Das Milchtrocknungswerk im Rohbau-Zustand (Bildquelle: Biopulver GmbH)
Einbau des Trocknungsturms (Bildquelle: Biopulver GmbH) Das Milchtrocknungswerk im Rohbau-Zustand (Bildquelle: Biopulver GmbH)
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In Teningen, etwa 20 Kilometer nördlich von Freiburg (i. Br.), nimmt in diesem Jahr ein neues, hochmodernes Milch-Trocknungswerk der Biopulver GmbH seinen Betrieb auf. Dort kann unter höchsten Hygienestandards Milchpulver produziert werden, welches bei der Herstellung von Säuglings-Milchnahrung benötigt wird. Das Herausragende an dem Projekt ist, dass ausschließlich Bio-Milch und darunter hauptsächlich Bio-Ziegen-Vollmilch verarbeitet werden soll.   Haupt-Initiator des Projekts ist Herr Martin Buhl, Eigentümer des Teninger Bio-Ziegenfrischkäse-Produzenten Monte Ziego, der mit dem schweizerischen Bio-Babykost-Hersteller Holle einen starken Partner für das Projekt gewinnen konnte.

Das gemeinsam neu gegründete Unternehmen hat rund 28 Mio. Euro am Standort investiert. Bei der Umsetzung wurde konsequent auf den Einsatz neuester energiesparender Technologien und den Einsatz regenerativer Energien geachtet.   In Anbetracht einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 28 Mio. kg Milch entsteht mit dem Markteintritt der Biopulver GmbH der mit Abstand größte Abnehmer von Bio-Ziegenmilch in der Region, der potentiellen Neueinsteigern in die ökologische Milchziegenhaltung eine gewisse Abnahmesicherheit bieten kann. Hiervon kann auch die Kulturlandschaft des Schwarzwalds profitieren, da Ziegen geradezu dafür prädestiniert sind, Flächen in Steillagen, die nur schwer zu bewirtschaften sind, offenzuhalten. 

Das Vorhaben wird im Rahmen des Förderprogramms der Marktstrukturverbesserung seit dem Jahr 2016 vom Regierungspräsidium Tübingen begleitet und soll mit Mitteln von EU, Bund und Land in Höhe von insgesamt rund 3 Mio. Euro bezuschusst werden.     
Einbau des Trocknungsturms (Bildquelle: Biopulver GmbH)     Das Milchtrocknungswerk im Rohbau-Zustand (Bildquelle: Biopulver GmbH)
Einbau des Trocknungsturms (Bildquelle: Biopulver GmbH) Das Milchtrocknungswerk im Rohbau-Zustand (Bildquelle: Biopulver GmbH)
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Vor dem Hintergrund des Insektensterbens wurde seitens des Landes das Sonderprogramm für biologische Vielfalt aufgelegt, mit dessen Hilfe die unterschiedlichsten Ansatzpunkte zur Steigerung der Biodiversität unterstützt und gefördert werden. In diesem Zuge wurde bei der Abteilung 3 eine "Projektstelle Biodiversität" in der Bienenfachberatung geschaffen.

Ziel dieser umfangreichen Bemühungen auf den unterschiedlichsten Ebenen ist es, unsere Landschaft nachhaltig zu entwickeln, so dass sie Lebensraum für unsere vielfältige heimische Fauna und Flora bietet.

Hier gilt es den Spagat zwischen landwirtschaftlicher Erzeugung und Förderung der biologischen Vielfalt zu meistern. Beide Ziele schließen sich nicht grundsätzlich aus, aber sie stehen oft in Konkurrenz zueinander. Die zahlreichen Beispiele im Regierungsbezirk zeigen aber, dass dies gelingen kann.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der Verbesserung der Lebensgrundlagen für Honig- und Wildbienen. Ziel ist es, die Akteure vor Ort zu unterstützen, zu beraten und zu vernetzen sowie Wege für weitere Projekte zu bereiten. Die angesprochenen Zielgruppen erstrecken sich über die Bereiche Landwirtschaft, Naturschutz, Kommunen, Imkervereine sowie Obst- und Gartenbauvereine. Aktuell wird mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz als Ergebnis des Einigungsprozesses zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in Folge des Volkbegehrens „Rettet die Bienen“ das Thema Biodiversität nochmals forciert. Ein Schwerpunkt auf der landwirtschaftlichen Fläche ist die deutliche Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.
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Mössingen: Beispiel eines Wildbienenbeetes vor einem Gemeindehaus
Mössingen: Beispiel eines Wildbienenbeetes vor einem Gemeindehaus
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Gleiches gilt aber auch für den Siedlungsraum und die nichtversiegelten Begleitflächen von Infrastruktureinrichtungen. Auch dort kann durch eine entsprechende Gestaltung und Pflege zwingend benötigter Lebensraum für viele Arten geschaffen werden.

Wie das aussehen kann, lässt sich gut am Bespiel der Bienen verdeutlichen. Diese benötigen in erster Linie ein weitreichendes und vielfältiges Nahrungsangebot in der Landschaft, in Form von pollen- und nektarreichen Blüten. Das kann, muss aber nicht immer eine aufwändige Bepflanzung oder Anlage von Blühflächen bedeuten.

Oft reicht schon eine bienenfreundliche Pflege durch einen Schnitt erst nach der Blüte der vorhandenen Pflanzen. Biodiversität kann manchmal ganz einfach sein und geeignete Flächen lassen sich auch oft finden. Hier liegen die Ansatzpunkte für die weitere Projektarbeit. Es sind geeignete Flächen zu erschließen, die mit entsprechenden Maßnahmen gezielt aufgewertet werden können. Der Fokus liegt dabei neben den landwirtschaftlichen Flächen auf Kommunalflächen und auf privaten Gärten. Für die Umsetzung unerlässlich sind die Multiplikatoren und Akteure vor Ort, die es zu sensibilisieren, zu vernetzen und fachlich zu unterstützen gilt.
Mössingen: Beispiel eines Wildbienenbeetes vor einem Gemeindehaus
Mössingen: Beispiel eines Wildbienenbeetes vor einem Gemeindehaus
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Biodiversität, Insektensterben, Artenverlust sind seit Erscheinen der sogenannten „Krefelder Studie“ bedeutende Themen, wobei vielerorts die Landwirtschaft als Hauptverursacher dafür verantwortlich gemacht wird.

In einem Projekt der Fachschule für Landwirtschaft Biberach haben sich gerade deshalb Lehrkräfte und Studierende diesem Thema gestellt und sich mit dieser Thematik aus Sicht der Landwirtschaft beschäftigt. Mit Hilfe moderner virtueller Lernmethoden und dem Einsatz innovativer Technik wurden konkrete und in den Betrieben umsetzbare Optimierungsmöglichkeiten entwickelt.

Die Fachschule für Landwirtschaft Biberach ist eine einjährige berufliche Fachschule, deren oberste Schulaufsichtsbehörde das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und deren obere Schulaufsichtsbehörde die Abteilung Landwirtschaft und Veterinärwesen des Regierungspräsidiums Tübingen ist. Diese haben mit Unterstützung der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) in Schwäbisch Gmünd einen innovativen Ansatz entwickelt, um das hochaktuelle Thema Biodiversität im Unterricht zu behandeln.

Das Konzept beinhaltet Theorie- und Praxiseinheiten sowie Selbstlernphasen und digitale Lernwege über Webinare. Im Rahmen von Präsenz-Unterricht Ende März 2019 haben sich die Studierenden die Bedeutung der biologischen Vielfalt erarbeitet.  Digitale Lerninstrumente wurden anschließend während des fachpraktischen Sommerhalbjahres 2019 genutzt.

So wurde in zwei Webinaren die Theorie weiter vertieft und ein „Selbst-Check Biodiversität“ vorgestellt. Mit dieser EDV-Anwendung können die jungen Praktiker prüfen, wie es um die Artenvielfalt im eigenen Feld und Hof steht. Abgefragt werden hierbei u.a. die Zahl der Kulturen, die Fruchtfolge, die Nutzungsintensität des Grünlandes, Schwalbennester, Trockenmauern, Bauerngärten sowie Maßnahmen für Bodenbrüter und zur Wildrettung u.a.m..  Als Ergebnis wird abschließend der eigene landwirtschaftlicher Betrieb hinsichtlich seiner Wertigkeit für die Biodiversität bewertet und es werden Verbesserungspotenziale aufgezeigt.

Im Rahmen eines Praxistages auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wurden dann konkrete Maßnahmen zur Biodiversität betrachtet. U.a. wurde mit einer Drohne mit Wärmebildkamera das gesamte Gelände überflogen und das Vorhandensein von größeren Tiere in den umliegenden Feldern und Kulturen festgestellt. Mit einer virtuellen Schnitzeljagd wurden die Studierenden zu Insektenhotels, Streuobstbäumen, Hecken und weiteren Punkten geführt, die wichtige Beiträge zur Erhalt der biologischen Vielfalt bringen. An den Stationen konnten mit QR-Codes Informationen abgerufen werden.

In Kleingruppen beschäftigte man sich mit Gewässerökologie, Wald- und Heckenpflege, Ackerbau (Blühmischungen, Linsenanbau, Extensivweiden) und Grünland (FFH-Wiesen, Schafweiden, Insektenarten). Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen wurden mittels Plakaten im Plenum vorgestellt und diskutiert. Anschließend planten die Studierenden Maßnahmen, die Sie konkret auf Ihren eigenen Betrieben umsetzen können. Das moderne und aktuelle Unterrichtskonzept bewirkte, dass die Studierenden der landwirtschaftlichen Fachschule Biberach als zukünftige Betriebsleiter sich in dieser Unterrichtseinheit umfassend, praxisorientiert und selbstkritisch mit dem Thema Biodiversität auseinandergesetzt haben.
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Bau mit...im Innerort!
Bau mit...im Innerort!
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Nicht nur auf landwirtschaftlichen Flächen, auch im Bereich der Siedlung und Infrastruktur, ist eine nachhaltige Entwicklung wichtig. Hier setzt eine nachhaltige Innenentwicklung an.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche von 1992 bis 2018 von 40.305 auf 49.819 Quadratkilometer (km²) ausgedehnt. Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche, die Flächenneuinanspruchnahme, beschreibt die Umnutzung von Freiflächen, in der Regel vormals landwirtschaftlich genutzte Areale, in Siedlungs- und Verkehrsfläche. Dabei gehen, insbesondere mit der Versiegelung von Flächen, ökologische Funktionen des Bodens im Naturhaushalt selbst, wie auch Lebensräume für Flora und Fauna verloren. Auswirkungen treten in der Regel schleichend und über längere Zeiträume auf. Die Flächenneuinanspruchnahme steht als wichtiger Indikator für die Nachhaltigkeit der Raumnutzung.

Die Bundesregierung hat das Ziel von unter 30 Hektar täglicher Flächenneuinanspruch-nahme im Jahr 2030 formuliert. Für Baden-Württemberg leitet sich daraus bei Zugrundele-gung des Flächenanteils von Baden-Württemberg an der Fläche der Bundesrepublik für 2030 ein Zielwert von unter 3 Hektar pro Tag ab. Im Jahr 2018 betrug der tägliche Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg 4,5 Hektar. Dies entspricht pro Jahr einer Fläche von 1.642,5 Hektar und somit der Größe von fast 3.300 Fußballfeldern (StaLa, 2019). Langfristiges Ziel für Baden-Württemberg ist die Netto-Null. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vielfältige Anstrengungen erforderlich.

Dazu gehört auch, dass auf Ebene des Landes sich Strukturförderprogramme wie das ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) an einer nachhaltigen Entwicklung orientieren. Mit dem Schwerpunkt Innenentwicklung und Wohnen werden im ELR Projekte gefördert, die innerörtliche Fläche nutzen und die Ortskerne wiederbeleben. Damit soll zukünftiger Flächenbedarf möglichst weitgehend durch die Nutzung von innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen gedeckt und Flächen im Außenbereich geschont werden. Besonders beispielhaft wurde dies in Ostrach, im Landkreis Sigmaringen, umgesetzt.


Bau mit...im Innerort!
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Innovative Unternehmen sind für den Ländlichen Raum von besonderer Bedeutung, da sie die ausgeglichene Struktur Baden-Württembergs prägen und Kerne für Innovation und Zukunftsfähigkeit sind.

Mit der Förderlinie werden Unternehmen im Ländlichen Raum bei Investitionen zur Entwicklung und wirtschaftlichen Nutzung neuer Dienstleistungen und Produkte unterstützt, die das Potential haben, einen Beitrag zur Technologieführerschaft Baden-Württembergs zu leisten. Zusätzlich sollen durch die unterstützten Projekte der Unternehmen nachhaltige Beiträge zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz generiert werden.

Die Herstellung technologisch fortschrittlicher Produkte, unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte, erhöht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit verbunden die Attraktivität des Ländlichen Raums.   In der aktuellen Förderperiode (2014-2020) wurden bereits 121 Unternehmen im Land mit einem Fördermittelvolumen von insgesamt 43,2 Mio. Euro in die Förderlinie aufgenommen werden.

Davon konnten im Regierungsbezirk Tübingen insgesamt 35 Unternehmen mit einem Fördermittelvolumen von 12,6 Mio. Euro unterstützt werden. Dies zeigt, dass in unserem ländlich geprägten Regierungsbezirk ein hoher Anteil innovativer Firmen ansässig ist.

Foto: © visualpower-stock.adobe.com
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Ostrach als große Flächengemeinde mit zwölf Ortsteilen und zahlreichen Weilern verfügt über eine Gemeindefläche von fast 11.000 Hektar. Bedingt durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft standen viele Hofstellen leer oder waren untergenutzt.

Im Rahmen eines Gemeindekonzeptes wurden unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Vorschläge zur Intensivierung der Innenentwicklung der Gemeinden herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang wurden von der Gemeinde Ostrach insgesamt sieben ehemalige Hofstellen und Gewerbeflächen erworben, die Flächen baureif gemacht und für eine Wohnbebauung und kommunale Nutzung neu geordnet.


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Durch den intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern und das Angebot einer Projektbetreuung wurden aber auch viele Bürger dazu angeregt, private Bauprojekte anzugehen. Insgesamt konnten mit der ELR-Förderung für private Bauprojekte acht innerörtliche Flächen erschlossen werden und zwölf neue Wohnhäuser im Ortskern gebaut werden.

Darüber hinaus wurden durch Umnutzung von Scheunen und Ställen sechs Wohnungen neu geschaffen und vier modernisiert. Dies kommt sowohl der Belebung der Ortskerne zugute, als auch dem Umwelt- und Naturschutz, da für diese neu geschaffenen Wohnungen keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden. Im Rahmen der geschilderten kommunalen und privaten Projekte zur Innenentwicklung wurden in Ostrach rund 3 Hektar innerörtliche Fläche reaktiviert und damit der Außenbereich geschont.



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Auch in anderen Gemeinden wurde mit Hilfe des ELR die Innenentwicklung forciert. Im Jahr 2018 konnten im Regierungsbezirk Tübingen durch ELR-Förderung insgesamt 11,6 Hektar innerörtliche Fläche reaktiviert werden und somit dieser Flächenverbrauch im Außenbereich nachhaltig reduziert werden. Im Jahr 2019 wurden bereits 13,9 Hektar innerörtliche Flächen wiederbelebt.

Für eine nachhaltige ausgerichtete Strukturförderung ist es weiterhin essentiell, die Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlung und Verkehr einzudämmen. Das ELR wird sich deshalb auch künftig schwerpunktmäßig auf die Nutzung innerörtlicher Flächen und die Wiederbelebung von alter Bausubstanz konzentrieren.
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Durch den technischen Fortschritt und die Veränderungen auf den globalen Agrarmärkten intensivierte sich die Flächenbewirtschaftung und gleichzeitig verlor die Landschaft an Strukturelementen.

Um diesem Trend aktiv entgegenzuwirken, hat sich die Agrarpolitik des Landes seit Jahren dieser Thematik verstärkt angenommen. Ein Ergebnis ist das baden-württembergische Agrarumweltprogramm FAKT, früher MEKA, das laufend weiterentwickelt und angepasst wird. Die Aktivitäten erstrecken sich darüber hinaus auf eine intensive Forschung, ein Versuchswesen, das diese Fragestellungen integriert, und das Angebot spezieller Beratungsmodule zum Thema Biodiversität.


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Allein durch das FAKT-Programm wurden im Jahr 2019 im Regierungsbezirk Tübingen mit rund 38 Mio. Euro Agrarumweltmaßnahmen gefördert, mehr als je zuvor. Es wurden großflächig wertvolle Lebensräume geschaffen, von denen auch bestäubende Insekten wie Honig- und Wildbienen profitieren.

So wird zum Beispiel jährlich die extensive Bewirtschaftung von Grünland gefördert, im Jahr 2019 auf über 35.000 ha. Über 2800 Antragssteller wurden dabei unterstützt, die regional typischen Streuobstwiesen zu erhalten, die nicht nur für Insekten wichtige Lebensgrundlagen bieten. Auf knapp 3.700 ha Ackerfläche wurden Blühflächen als gezielte Nahrungsquelle für Bienen angelegt.

Viele weitere, oft regionaltypische Maßnahmen, wie beispielsweise die Beweidung der Wachholderheiden auf der Schwäbischen Alb, werden im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie gefördert (Vertragsnaturschutz). Es gibt aber auch regionale Programme wie die Biodiversitätsstrategie des Landkreises Ravensburg, kreisübergreifende Projekte, wie die Bienenstromäcker des Biosphärengebiets Schwäbische Alb oder auch kommunales Engagement wie das der Stadt Bad Saulgau ("Landeshauptstadt der Biodiversität"), um nur einige Beispiele zu nennen.

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